Was bringt deine Kommunikation aus dem Fluss?
- Bist du im Gespräch häufig unkonzentriert, weil deine Gedanken noch wo anders sind?
- Fehlt dir der Zugang zu der Person oder dem Thema?
- Nimmst du vieles zu persönlich?
- Stehst du nicht für dich ein oder traust du dich nicht “nein” zu sagen?
- Verlierst du dich im Kampf ums Recht haben wollen?
„Das größtes Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zuhören, um zu verstehen. Wir hören zu, um zu antworten.“ (Unbekannt)
Das man sich in einem Gespräch gegenseitig ins Wort fällt und mindestens einer versucht das Gespräch auf das eigene Thema zu lenken, ist für viele Menschen ganz normal. Doch wie wäre es, wenn du deine Gedanken ungestört zu Ende führen könntest und dabei einem aufmerksamen und zugewandten Gesprächspartner gegenüber sitzt, wäre das nicht viel wohltuender? Ich möchte diese Art der Kommutation nicht mehr missen. Vielleicht darf es in einer Unterhaltung beim geselligen Zusammensein mit Freunden dynamischer zugehen, doch wenn sich zwei Menschen treffen, um sich auszutauschen und dabei wirklich etwas von einandern erfahren wollen, dann tun wir gut daran zuzuhören um zu verstehen, anstatt um zu antworten. Wann hat dir das letzte Mal jemand aufmerksam und zugewandt zugehört?
„Reden fruchtet nur, wenn das Herz bereit ist zu verstehen.“ (unbekannt)
„Schatz, wir müssen mal reden“ – bei den meisten Menschen gehen bei diesem Satz die Alarmglocken an. Häufig zu Recht, denn wahrscheinlich hat sich bei mindestens einem von beiden etwas angestaut, was nun endlich auf den Tisch soll, doch wie? Ich habe nach diversen misslungen Gesprächen dieser Art erkannt, das innere Klarheit einer der Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Kommunikation ist (siehe auch mein Artikel „Erfolgreiche Kommunikation“). Auch wenn sich die „innere Klarheit“ häufig nicht über Nacht einstellt und manchmal damit ein intensiver Prozess einhergeht, ist es nach meiner Erfahrung der einzige Weg, um in einem heiklen Gespräch die Ruhe zu bewahren und mein Herz für die Sicht und Perspektive meines Gegenübers zu öffnen.
„Wenn du wissen möchtest, wie Kommunikation nicht funktioniert, dann vermische das, was ich sage mit dem, wie du darauf reagierst.“ (Marshall B. Rosenberg)
Neigst du dazu dich zu rechtfertigen oder andere für die Gefühle, die du gerade erlebst, zu beschuldigen? Wenn ja, mangelt es dir möglicherweise an Selbstverantwortlichkeit. Du denkst, wenn er oder sie nur dies sagen oder nicht sagen würde, wäre alles gut. Doch es sind nie die Worte eines anderes die uns verletzten, es ist die Bedeutung, die wir diesen Worten geben, die uns verletzt. Wenn du dies erkennst, kannst du Verantwortung für deine Interpretation übernehmen und diese hinterfragen, anstatt dich an deinem Gegenüber abzukämpfen.
„Ein ehrliches Nein ist liebevoller als ein unehrliches ja.“ (unbekannt)
Vielleicht ist die Kommunikation aber auch aus dem Fluss geraten, weil du nicht für dich einstehst oder dich nicht traust „nein“ zu etwas zu sagen, was für dich nicht stimmig ist. Vielleicht denkst du so würdest du die Kommunikation im Fluss halten und willst damit eigentlich Positives bewirken, doch dein Gegenüber spürt sehr wahrscheinlich deine fehlende Aufrichtigkeit. Unter diesen Umständen ist es unmöglich in einer guten und nährenden Gesprächsbeziehung zu bleiben. Vielleicht kann dein Gegenüber nicht genau benennen, was ihn daran hindert in Verbindung zu bleiben, doch etwas in ihm spürt, das ihr die gemeinsame Augenhöhe verlassen habt.
„Willst du Recht haben oder glücklich sein? Beides gleichzeitig geht nicht.“ (Marshall B. Rosenberg)
Die wohlmöglich größte Falle in die wir beim Miteinander reden tappen, ist die des Recht haben wollens. Doch so was wie richtig oder falsch gibt es nicht. Eine objektive Wahrheit existiert nicht, dafür aber 70 Millionen subjektive Wahrheiten. Forscher haben herausgefunden, dass 11 Millionen Bit pro Sekunden an Informationen auf unsere 5 Sinnesorgane einströmen. Da wir eine solch große Datenmenge gar nicht verarbeiten können, lässt unser Wahrnehmungsfilter nur rund 40 Bit pro Sekunde durch. Welche 40 Bit wir wahrnehmen ist individuell und stark durch unsere Sozialisierung geprägt. Wenn wir uns also über etwas streiten und darauf beharren, dass es so und auf keinen Fall anders gewesen ist, dann sollten wir uns vergegenwärtigen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass wir über die gleichen „40 Bit“ sprechen. Viel wahrscheinlicher ist, dass der Wahrnehmungsfilter unseres Gegenübers zu der fraglichen Situation andere 40 Bit wahrgenommen hat. Wenn ich mich in einer festgefahrenen Diskussion an den Wahrnehmungsfilter erinnere, wirkt dies wie ein Wunder, denn sofort ist mir klar, es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um eine andere Perspektive.
„Just because you are right, doesn’t mean, I am wrong. You just haven’t seen life from my side.“ (unbekannt)
Wenn deine Kommunikation das nächstes Mal aus dem Fluss geraten ist, dann frage dich:
- Habe ich meinem Gesprächspartner aufmerksam und zugewandt zugehört?
- Habe ich mir vor dem Gespräch klar gemacht, um was es mir geht und was mein Anteil an dem Problem ist?
- Habe ich die Aussagen meines Gegenüber nicht persönlich genommen?
- War ich ehrlich und aufrichtig?
- War ich offen für die Wahrnehmung und Perspektive meines Gesprächspartners?
„… der größte Teil unserer Energie wird zur Aufrechterhaltung unserer Wichtigkeit verschwendet …“ (Carlos Castaneda)
Hast du ein paar hilfreiche Anregungen für deine Kommunikation mitnehmen können? Wenn du magst komme zu mir ins Coaching und finde heraus, warum deine Kommunikation ins Stocken gerät. Ich freue mich von dir unter info@elkendorf-coaching.de zu lesen oder unter 0151/46525418 zu hören.
Mit herzlichen Grüßen
Vera Elkendorf
Dein Coach für mehr Lebensfreude