Sehr wahrscheinlich durchlebt auch unser Partner in dieser Phase eine Ent-Täuschung. Denn auch er hatte sich ein Bild von uns gemacht, welches nun mit der von ihm erlebten Realität nicht übereinstimmt. In dieser Phase trennen sich einige Paare, weil sie denken, der andere passt eben doch nicht so gut zu mir, wie sie zu Beginn dachten. Andere Paare geben nicht so schnell auf, sie bleiben zusammen und hoffen, dass das einst so gute und stimmigen Gefühl füreinander wieder zurück kommt.
„Wenn eine Frau heiratet, hofft sie, dass ihr Mann sich verändert – und er tut es nicht. Wenn ein Mann heiratet, hofft er, dass seine Frau bleibt, wie sie ist – und sie tut es nicht.“ (Volksweisheit)
Doch was ist es konkret, dass du an deinem Partner nicht ausstehen kannst? Nimm dir am Besten direkt Zeit es aufzuschreiben. Versuche jedoch bei der Betrachtung dieser Frage tief zu gehen. Untersuche nicht nur das Verhalten deines Partners, sondern auch, welchen Rückschluss du daraus ziehst. Anstatt z. B. nur zu schreiben: „Er kommt immer zu spät“, konntest du tiefer gehen und erkennen, dass du dich darüber ärgerst, weil dir Wertschätzung fehlt, wenn er eure Verabredung nicht einhält.
„Eine Beziehung ist dafür da, den Diamant zu schleifen.“ (unbekannt)
Den Ursprung für die Art und Weise wie wir Beziehung erleben, finden wir in unserer Kindheit. Dort entscheidet sich, ob wir Verbindung als sicher oder unsicher erleben. Wenn ich eine sichere Verbindung als Kind erlebt habe, dann wurde ich von meinen Eltern gesehen, sie haben sich um mich gekümmert und waren für mich da. Wenn ich hingegen in der Kindheit eine unsichere Bindung zu meinen Eltern erlebt habe, weil z. B. ein Elternteil ambivalent in seinem Verhalten war, depressiv, Alkoholkrank oder unberechenbar, dann setzt sich dies ebenso in meinen späteren Beziehungen fort.
Besonders häufig begegnen sich zwei Menschen mit entgegengesetzten Wunden, beide wünschen sich Liebe, doch sie drücken einander so sehr ihre Knöpfe (Trigger-Punkte), dass sie das Gegenteil, nämlich Ablehnung, erleben. Der eine hält es keinen Tag ohne den anderen aus (Verlassenheitswunde) und hat hohe Erwartungen an seinen Partner, wohin gegen der andere immer häufiger das Weite sucht (Vermeidungswunde) und immer mehr Zeit für sich braucht.
Viele von uns wurden in der Kindheit kastriert. Wir entsprachen nicht den Vorstellungen unserer Eltern. Wir waren zu laut oder zu leise, zu frech oder zu zurückhaltend, zu dies oder zu jenes. Wenn wir nun Kritik hören, dann fühlen wir uns wieder wertlos und ungeliebt wie in unserer Kindheit. Wir denken wir sind nicht ok, wie wir sind. Aus der Angst nicht gewollt und geliebt zu sein (altes Angstschema), verkaufen wir uns, gehen Kompromisse ein und verlieren unsere Authentizität.
„Die Basis einer lebendigen Beziehung ist die Fähigkeit aller Beteiligten gut mit sich selbst allein zu sein.“ (Veit Lindau)
Wenn du das nächste Mal mit deinem Partner aneinander gerätst, frage dich, wie alt du warst, als diese Wunde in dir entstanden ist? Wie alt mag dein Partner gewesen sein, als seine Wunde entstanden ist? Ohne dies weiter zu analysieren, stell dir vor, wie jeder für sich sein inneres Kind in den Arm nimmt und liebevoll hält. Auf diese Weise unterbrichst du das alte Muster und übernimmst Verantwortung für deinen eigenen Schmerz und die Wunden deiner Kindheit. Stück für Stück können so deine Wunden heilen.
„Unser Partner ist nicht für unser glücklich sein verantwortlich, dafür sind wir ganz alleine verantwortlich.“ (unbekannt)
Doch was tun, wenn dein Partner sich nicht um seine Trigger Punkte und alten Wunden kümmern möchte?
Im Coaching höre ich häufig: „Ja, das macht ja alles total Sinn, doch was tue ich, wenn mein Partner sich nicht um seine Themen kümmert? Ich sage dann: „Wenn du an deinen Themen arbeitest, deine alten Wunden heilst und diesen Weg in Liebe gehst, dann wird dein Partner, zu seiner Zeit seinen Weg in Liebe gehen können“. „Alle Wege führen nach Rom“, ergänze ich dann gerne noch, denn möglicherweise ist der für uns richtige Weg zur Heilung alter Wunden, nicht der richtige Weg für unseren Partner.
„Ich definiere Liebe als den Willen, das eigene Selbst auszudehnen, um das eigene spirituelle Wachstum oder das eines anderen Menschen zu nähren.“ (M. Scott Beck aus „Der wunderbare Weg“)
Was ist im Bezug auf deine Partnerschaft dein größter Wunsch? Was wäre, wenn dieser Wunsch wahr werden würde? Wie würde sich dein Leben dann anfühlen? Wie würde sich deine Beziehung anfühlen, wenn sie ganz und gar erfüllt wäre? Wie wäre es, wenn ihr euch wirklich verbunden fühlen würdet? Wie wäre es, wenn auf einmal eine ganz neue Nähe zu deinem Partner aufkommen würde? Wenn sich eure Küsse wieder lebendig anfühlten und die Sexualität leicht und offen? Stelle es dir vor! Fühle es! Lasse dich von der Vision deiner Partnerschaft begleiten, während du deinen Weg in Liebe gehst.
„Wir staunen über die Schönheit eines Schmetterlings, aber erkennen die Veränderung so selten an, durch die er gehen musste, um so schön zu werden.“ (Maya Angelou)
Ich bin davon überzeugt, dass es nur einen braucht, um eine Beziehung zu transformieren. Gerne begleite ich dich auf dem Weg, deine Wunden zu heilen und deine Beziehung zu transformieren. Ich freue mich von dir unter info@elkendorf-coaching.de zu lesen oder unter 0151/46525418 zu hören.
Mit herzlichen Grüßen
Vera Elkendorf
Dein Coach für mehr Lebensfreude