Sich etwas vornehmen und dann nicht dranbleiben hat mehrere Folgen. Diese zeigen sich auf unterschiedlichen Ebenen. Auf der äußeren Ebene wird deutlich, dass die Person bereits zum alten Verhaltensmuster zurückgekehrt ist und nicht wie vorgenommen dieses verändert hat, also z. B. doch weiter zum täglichen Glas Wein am Abend greift bzw. Schnitzel und Pommes in der Kantine dem Salat vorzieht. Auf der weniger sichtbaren Ebene, der der Psyche, passiert darüber hinaus etwas, wie ich meine, viel Gravierenderes. Hier bestätigt sich die häufig schon negative Selbstannahme über uns. Vielleicht klingt der innere Dialog so, „Ah, dafür bist du einfach nicht gemacht“, „Du hast einfach nicht die nötige Disziplin“ oder „Willensstärke war noch nie dein Ding“. All dies zahlt auf unser inneres Glaubenssystem über uns selbst, die anderen und die Welt ein. Diese limitierenden Glaubenssätze wirken in unserer Psyche als negativer Verstärker auf ein häufig schon mangelndes Selbstvertrauen. Die Konsequenz: Wir trauen uns zukünftig noch weniger zu und häufig auch nicht selbst über den Weg. Völlig unberücksichtigt bleibt dabei eine Berücksichtigung jeweiliger Umstände oder möglicherweise ungünstiger Rahmenbedingungen. Wer sich also etwas vornimmt und dies bereits nach wenigen Tagen wieder über Bord wirft, der schadet seinem ohnehin schon angekratzten Selbstvertrauen, da im Kern die Annahme der Person über sich selbst: „Ich kann das sowieso nicht“ erneut bekräftigt wird.
So könnte der Gedanke aufkommen, dann doch lieber gar nicht erst etwas vornehmen, denn dann erhält das Selbstvertrauen nicht noch negative Bestätigung, oder? Doch was, wenn unsere Psyche weitaus komplexer ist. Was, wenn die Vermeidung derartiger Vorhaben und Vorsätze bereits Ausdruck unseres mangelnden Selbstvertrauens ist und eine Wiederholung dieser Vermeidung ebenso als negative Bestärkung dessen wirkt?
Was können wir also tun?
Jens Corssen beschreibt in seinem Buch „Der Selbstentwickler“ (Link zu Amazon) eine hilfreiche und wirksame Übung. Mit Hilfe von fünf aufeinander folgenden Fragen überprüft die Person, ob sie wirklich bereit ist, ihr Ziel zu erreichen. Nach meiner Erfahrung scheitern unsere Ziele häufig daran, dass wir nicht bereit sind, den „Preis“ dafür zu bezahlen, uns also nicht bewusst sind, worauf wir im Gegenzug verzichten müssen. Auch begegnet mir immer wieder, dass sich die Person noch nicht klar darüber geworden ist, ob ihr die dafür nötigen Fähigkeiten bereits zur Verfügung stehen, um ihr Vorhaben langfristig umzusetzen.
Welche Ziele oder Vorhaben hast du dir für das Jahr 2024 gesetzt?
Neben einigen Überschriften, die meine Vorhaben für 2024 beschreiben, habe ich mir für das neue Jahr noch etwas Weiteres überlegt. Ich kam darauf, als ich an der Konzeption eines neuen Trainings schrieb und mir klar wurde, worum es dabei im Kern gehen soll. Ich wollte etwas anbieten, das uns unser Leben und unser Sein noch lebendiger werden lässt. Klar, dass ich mich im Umkehrschluss fragte, wie es bisher um die Lebendigkeit in meinem Leben steht.
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ (Cicely Saunders)
So bin ich ein paar Tage mit dem Wort LEBENDIGKEIT innerlich gegangen und habe mich immer wieder gefragt, wo ist LEBENDIGKEIT und wo fehlt mir LEBENDIGKEIT? Und natürlich auch die Frage, was bedeutet LEBENDIGKEIT konkret für mich?
Welcher gewünschte Sein-Zustand steht über deinem Jahr?
Wie würde sich dein Jahr entfalten, wenn du diesen Sein-Zustand intensiver gelebt hast?
Egal wie weit das Jahr schon fortgeschritten ist, ein Richtungswechsel zu einem gewünschten Sein-Zustand ist jederzeit möglich. Wir brauchen damit nicht am 1. Januar eines Jahres zu beginnen noch müssen wir unsere Vorhaben gänzlich über Bord werfen, nur weil wir zwischendrin ins Straucheln geraten sind. Du kannst dich jeden Tag neu, im Grunde von Moment zu Moment, neu und wieder neu für oder gegen etwas entscheiden. Auch wenn ich die Energie des neuen Jahres gerne für meine Vorhaben nutze, habe ich ebenso gute Erfahrung an jedem anderen Tag des Jahres damit gemacht.
Viel wichtiger als der Zeitpunkt für deine Vorsätze, Ziele, Vorhaben oder angestrebten Sein-Zustände sind nach meiner Erfahrung die dahinterliegenden Bedürfnisse. Frage dich: Was verspreche ich mir davon, welchen Preis muss ich dafür bezahlen, also worauf muss ich im Gegenzug verzichten, und wie wird sich mein Leben dadurch konkret verändern? Will ich das wirklich? Finde für dich heraus, welches Bedürfnis wirklich dahintersteht, und mache dich Schritt für Schritt auf den Weg:
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße“ (Martin Walser)
Du willst 2024 zu deinem Jahr für mehr Lebensfreude und Selbstwirksamkeit machen, dann komme zu mir ins Coaching und gehe mit mir die ersten Schritte. Hier kannst du direkt einen Termin für ein erstes kostenfreies Kennlern-Coaching vereinbaren.
Herzliche Grüße
Vera Elkendorf