Auch hilft mir diese Geschichte klar zu machen, dass jede Medaille zwei Seiten hat und das „Auf“ und „Ab“ zum Leben dazu gehört. Die Natur zeigt es uns: Ebbe und Flut, Berg und Tal, Tag und Nacht, hell und dunkel, Sommer und Winter, Frau und Mann, oben und unten, …
“Wo immer Sonne scheint, ist Wüste.” (aus Arabien)
Nur scheint uns Menschen ein heiter und gelassener Umgang mit diesem Lebensgesetz nicht in die Wiege gelegt worden zu sein, oder haben wir es verlernt? In einer Welt die von „Höher-Schneller-Weiter“ und „schöner“ geprägt ist, scheinen wir uns für die Kehrseite der Medaille keine Zeit nehmen zu wollen. Lieber verleugnen wir die Schattenseite oder hadern mit den Umständen, anstatt …. Ja was ist eigentlich der angemessene Umgang mit den Schattenseiten des Lebens?
“Was immer der gegenwärtige Moment enthält, nimm es an, als hättest du es selbst so gewählt. Gehe mit, gehe nicht dagegen an.” (Eckart Tolle)
Wie viele Menschen kennst Du, die „mit“ dem Leben, anstatt „dagegen” angehen? Und wie steht es um Dich selbst? Möglicherweise steckst Du gerade in einer tiefen Krise und willst um alles in der Welt nicht akzeptieren, was das Leben Dir gerade zumutet. Vielleicht denkst Du auch, dies zu akzeptieren würde einem Einverständnis gleich kommen. Als mein Vater starb, erging es mir ähnlich. Ich war Anfang 20 und alles andere als bereit „mit“ dem Leben zu gehen. Irgendwie glaubte ich, wenn ich dagegen bin, also leide, dann ist dies ein Ausdruck besonderer Verbundenheit und Liebe zu ihm. Ich musste jedoch erkennen, dass ihn all` das nicht zurück holte und ich mir damit selbst die Teilnahme am Leben verwehrte.
Wenn ich heute sage, dass ich für alle Erfahrungen in meinem Leben dankbar bin, dann meine ich auch jene Schicksalsschläge, denn sie haben mich zu der authentischen und einfühlsamen Vera werden lassen, die ich heute bin.
“Lebenskrisen sind immer auch Wahrnehmungskrisen.” (Dieter Lange)
Vielen Menschen gelingt es in der Mitte ihres Unglücks nicht, etwas Gutes darin zu entdecken. Ihre Betroffenheit lässt sie innerlich erstarren, wodurch sich ihr Blick verengt (Tunnelblick). Sie blicken wie durch ein Teleobjektiv auf das Unglück, sehen jedes noch so kleine Detail und können dieses genau beschreiben und analysieren. In Folge dessen verengt sich ihre Wahrnehmung jedoch so stark, dass sie das Leben um sich herum völlig ausblenden. Damit sich die Wahrnehmung auf das Ereignis jedoch verändern kann, braucht es einen Perspektivwechsel.
“Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut ist.” (Unbekannt)
Selbst bei schweren Schicksalsschlägen ist ein Perspektivwechsel möglich, doch braucht es nach meiner Erfahrung ein einfühlsames Gegenüber um diesen Balanceakt achtsam zu gestalten. Es mag für manche Ohren absurd, anmaßend oder unmöglich klingen, doch das Lebensgesetz lehrt uns das Gegenteil. Wenn das Alte würdevoll verabschiedet wurde, kann das Neue offen und neugierig begrüßt werden. Für einige war das abrupte Ende ihrer Ehe oder Karriere der Neuanfang von etwas ganz besonderem.
“Wir müssen bereit sein, uns vom dem Leben zu lösen, dass wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.” (Oscar Wilde)
Hier sind einige Fragen, die mir helfen meinen Blick zu weiten und die Perspektive zu wechseln:
- Was würde ich meiner besten Freundin in dieser Situation sagen?
- Was würde mir mein zukünftiges „Ich“ (z. B. im Alter von 90) raten und generell über diese Situation denken?
- Was ist das schlimmste das passieren kann? Wie realistisch ist das?
- Wovor habe ich Angst? Und wie könnte ich diese Angst überwinden, um das nächste Level zu erreichen?
- Zu wie viel Prozent habe ich Einfluss auf diese Situation?
- Wie nutze ich diesen Einfluss bisher? Und wie könnte ich ihn optimaler nutzen?
- Welche Chancen eröffnen sich dadurch für mich?
- Wozu könnte es dennoch gut sein?
Mit Hilfe dieser oder ähnlicher Fragen, einem offenen Geist und etwas Übung gelingt der Perspektivwechsel garantiert.
“Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.” (Epiktet (50-138), griech. Philosoph)
Oder anders gesagt: “Es sind nicht die Dinge selbst die uns beunruhigen, sondern die Bedeutung, die wir ihnen geben.” Dies zu erkennen half mir sehr auf meinem Weg. Wenn ich mich heute über etwas ärgere, einen Umstand ein Problem nenne oder frustriert bin, besinne ich mich auf diese Erkenntnis und sage mir: “Ich bin mir bewusst, dass meine unerfüllten Erwartungen, die ich an mich, andere Menschen und an Situationen habe, die eigentliche Ursache aller meiner Probleme, Enttäuschungen und Ärger sind. Ich bin die Ursache aller meiner Probleme und deshalb bin ich alleine verantwortlich und fähig für deren Lösung.” Der Fluss des Lebens spült unaufhörlich Ereignisse ans Ufer. Manche nenne ich „Glück“ andere nenne ich „Unglück“. Was macht das eine zu einem glücklichen Ereignis und das andere zu einem unglücklichen Ereignis? Es sind meine Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen. Wenn diese mit der Realität wie ich sie wahrnehme übereinstimmen, bin ich zufrieden. Wenn diese jedoch nicht mit der von mir wahrgenommenen Realität übereinstimmen, bin ich enttäuscht, ärgerlich oder frustriert. Dies zu erkennen versetzt mich in die Lage an meiner Situation etwas zu verändern, denn ich habe stets die Wahl.
“Das Leben bereitet die Ereignisse vor. Die Probleme kreieren wir.” (Dieter Lange)
Dank Albert Einstein wissen wir: “Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” somit gilt es eine andere Ebene einzunehmen, um die Lösung für das Problem zu finden.
Gerne begleite ich Dich auf Deiner Berg- und Talfahrt des Lebens. Ich freue mich von Dir zu hören unter 0151/46525418 oder zu lesen unter info@elkendorf-coaching.de.
Mit herzlichen Grüßen
Vera Elkendorf
Dein Coach für mehr Lebensfreude