Was lässt dich an die Decken gehen und welche deiner Bedürfnisse sind dann nicht erfüllt? Sind es Respekt, Wertschätzung oder Ehrlichkeit? Nimm dir Zeit und erforsche deine Bedürfnisse mit Hilfe dieser GFK Bedürfnis-Liste, dies wird dir ermöglichen empathischer mit dir selbst zu sein und klarer in der Kommunikation anderen gegenüber.
„Es geht uns nicht schlecht. Wir denken uns schlecht.“ (Robert Betz)
Kommen wir nun zum Kern dieses GFK Impuls, unsere Sprache! Wie wir sprechen, so denken wir über die Welt, die anderen Menschen und uns selbst. Unser Denken ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie es uns (er)geht, es entscheidet darüber, ob wir glücklich sind oder nicht. Uns geht es nicht per se gut oder schlecht, wir denken uns glücklich oder unglücklich, und zwar in dem wir ununterbrochen über unser selbst, die Welt und die anderen Menschen urteilen. Durch diese inneren Bewertungen, sehen wir die Situation nicht wie sie wirklich ist. Wir hören nicht was, was der Andere wirklich sagt. Wir blicken stattdessen mit einer Brille, eingefärbt von Werturteilen, von richtig und falsch, gut und schlecht oder Freund und Feind auf die Welt.
Wie kam es dazu? Im Laufe unseres Lebens, besonders in den ersten Jahren unseres Lebens lernen wir durch die Sozialisierung unseres Elternhauses, Kindergartens und der Schule was sich gehört und was nicht, was richtig und falsch ist, was akzeptiert und willkommen ist und was bestraft und verboten ist. Uns wurde eingeredet, dass wir verantwortlich für die Gefühle anderer sind und uns schuldig fühlen sollten, wenn es anderen schlecht geht. Auch haben wir gelernt den Autoritäten, Eltern, Lehrern und Chefs zu gehorchen, in dem wir uns unterwarfen oder rebellierten. Wir haben gelernt, unsere eigenen Bedürfnisse zu verdrängen und die der Anderen zu erfüllen. Mit der Zeit lernten wir ebenso gut wölfisch zu sprechen und verurteilten andere und uns selbst. Traurig aber wahr, kaum einer ist in einem Umfeld aufgewachsen, in dem er ermutigt wurde all seine Gefühle zu zeigen und mit all seinen Bedürfnissen wertgeschätzt wurde.
Marshall B. Rosenberg arbeitete zur Veranschaulichung gerne mit seinen zwei Handpuppen, einem Wolf und einer Giraffe. Diese Tiere stehen in der GFK symbolisch für die Wolfs-und Giraffen-Sprache. Die Grundhaltung der wölfischen Sprache ist: „Meine Auffassung ist richtig, und die des anderen ist falsch.“ Daraus resultiert Konkurrenzdenken, Macht ausüben, Feindbilder, Überlegenheit und reaktives Verhalten. „Wölfisch“- sprechende Menschen leiten aus dieser Be-und Verurteilung die Berechtigung für ihre Forderungen ab und nutzen zur Durchsetzung Mittel, wie negative Unterstellungen, Drohungen, Entwertung, Beschuldigung, Beschämung, Lob und Strafe.
Die Grundhaltung der giraffischen Sprache hingegen ist: „Ganzheitliche Selbstwahrnehmung und wohlwollendes Interesse am Anderen, verbunden mit dem Ziel die Bedürfnisse aller zu erfüllen“. Dafür braucht es Bewusstheit, Präsenz, Autonomie, Wohlwollen, Verbindung, Freundbilder, Kooperation und Kreativität. Dies ermöglicht den Blick auf die Bedürfnisse aller Beteiligter und eröffnet damit die Möglichkeit Strategien zu entwickeln, die alle Bedürfnisse erfüllt.
„Jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi, persicher Mystiker (13. Jh.)
Die giraffische Sprache mit ihrer Grundhaltung hat nicht nur Einfluss darauf was wir denken und wie wir unsere Bedürfnisse ausdrücken, sondern auch wie wir hören. Mit Hilfe der sogenannten „Giraffen-Ohren“ gelingt es uns hinter die Vorwürfe, Kritik und Beschuldigen zu hören, und die Gefühle und unerfüllten Bedürfnisse, nach z.B. Wertschätzung, Verbindung, Autonomie und Respekt, unseres Gegenübers wahrzunehmen. Wir erkennen, das hinter allem ein Ausdruck eines erfüllten oder unerfüllten Bedürfnis steckt.
„Ziel im Leben ist es all unsere Tränen zu weinen und all unser Lachen zu lachen.“ (Marshall B. Rosenberg)
Nachdem wir alle auf unsere familien-spezielle Art gelernt haben wölfisch zu sprechen, zu denken und zu hören, wird es Zeit brauchen, mehr und mehr die Grundhaltung einer Giraffe einzunehmen und uns von der Wölfischen zu verabschieden. Im Giraffen-Land kannst du keine Fehler machen. Giraffen haben sich für kontinuierliches Lernen entschieden und dazu gehört das Voranschreiten, ebenso wie das auf der Stelle treten. Mit jedem Versuch, uns mit den Gefühlen und Bedürfnisse in uns selbst und denen unseres Gegenübers zu verbinden, stärkst du deine Empathie Fähigkeiten und damit auch den neuen Trampelpfad in deinem Gehirn (Neuroplastizität, dies ist die Fähigkeit des Gehirns, seine Struktur und Organisation kontinuierlich an veränderte Voraussetzungen und neue Anforderungen anzupassen.) Gib dir Zeit und bleibe sanftmütig und wohlwollend dir selbst gegenüber.
Was hast du vom zweiten GFK Impuls für dich mitgenommen? Schreibe mir oder rufe mich an, ich freue mich darüber mit dir ins Gespräch zu kommen und dich ein Stück des Weges zu begleiten. Du erreichst mich unter 0151/46525418 oder info@elkendorf-coaching.de.
Giraffische Grüße
Vera Elkendorf