Während du innerlich vielleicht gerade „ja, aber …“ denkst, folge mir noch etwas und frage dich:
Hast du schon mal jemanden zuliebe etwas getan, dass du eigentlich nicht wolltest?
Hast du schon mal von jemand Anderen erwartet, dass er dir zuliebe etwas tut, dass ihm keine Freude bereitet?
Hat dir schon mal jemanden einen Gefallen getan und dabei keine Freude empfunden?
Wie fühlte sich das an? Wie fühlte es sich für dich an und wie möglicherweise für den Anderen?
Nun gehe noch einen Schritt weiter:
Erinnere dich nun mal an eine Situation, in der du aus purer Freude für jemand Anderen etwas getan hast. Und an eine Situation, wo jemand anderes aus purer Freude etwas für dich getan hat.
Spürst du den Unterschied zu den Situationen, in denen es nicht aus purer Freude geschah?
Marshall Rosenberg sagte: „Ich konnte meine Kinder niemals dazu bringen, mir zuliebe etwas zu tun. Ich konnte einzig und allein bewirken, dass sie sich wünschten, sie hätten es getan. Und dann haben sie mich wünschen lassen, ich hätte es nicht getan.“
Aus welcher inneren Haltung möchtest du, dass jemand etwas tut?
Aus der puren Freude zu deinem Leben beizutragen oder aus der Angst vor Bestrafung, Schuld oder Scham? Wir zahlen immer einen Preis, wie hoch dieser jedoch ist und wie er sich auswirkt, bleibt ungewiss.
„Don`t be nice, be real.“ (Kelly Bryson)
Lass uns dazu eine Übung machen. Diese wird dir verdeutlichen, wo du aus der Angst vor Bestrafung, Schuld oder Scham handelst, anstatt aus purer Freude. Beginne damit eine Liste mit all den Dingen zu machen, die dir keine Freude bereiten. Besser noch notiere alles, von dem du denkst oder dir selbst sagst: „ich muss“, „ich sollte“ oder „man muss“, „man sollte“. Insbesondere die Form „man muss“ oder „man sollte“ zeigt, wie häufig wir die Verantwortung für unser Handeln delegieren. Doch wer ist eigentlich dieser „man“? Welcher gesellschaftlichen Konvention oder welche Moralvorstellung folgst du damit?
Wenn du deine Liste geschrieben hast, frage dich im nächsten Schritt, welches Bedürfnis oder welche Bedürfnisse du dir damit erfüllst. Erinnere dich an den GFK Impuls #1: “See me beautiful”, all unser Handeln dient dem Zweck, uns unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Also, welche Bedürfnisse erfüllst du dir mit dieser Handlung, auch wenn du dabei kein Freude empfindest. Lege dir dazu die GFK Bedürfnis-Liste (Link) parat und erforsche die, diesem Handeln zugrunde liegenden Bedürfnisse. Vielleicht empfindest du wenig bis gar keine Freude bei deiner Arbeit, doch weiter zur Arbeit zu gehen, erfüllt dein Bedürfnis nach (finanzielle) Sicherheit. Oder du hasst es im Berufsverkehr deine Kinder zu den unterschiedlichen Aktivitäten zu fahren, doch es ist dir wichtig, dass deine Kinder sich ausprobieren (Kreativität) und eigene Erfahrungen sammeln können (Autonomie und Wachstum). Durch diese intensive Beschäftigung mit deinen Bedürfnissen wird dir klar, dass vieles von dem was du tust, dir wenig Freude bereitet, jedoch für dich sehr wesentliche Bedürfnisse erfüllt. Mit diesem Wissen fällt es dir wohlmöglich leichter dein Handeln fortzusetzen bzw. nach Alternativen zu schauen.
Im nächsten Schritt geht es darum den eigenen Spielraum zu erweitern. Frage dich, ob es nicht freudvollere Wege gibt, dir die obigen Bedürfnisse zu erfüllen. Dabei geht es nicht darum an der gleichen Strategie (Kinder zu den Aktivitäten fahren) festzuhalten, sondern für die dahinter liegenden Bedürfnisse (Kreativität, Autonomie und Wachstum) neue, freudvollere Strategien zu entdecken. Hier kann es sehr hilfreich sein, sich umzuschauen und umzuhören, wie andere Personen diese Situation für sich lösen, z. B mit einer Fahrgemeinschaft.
Vielleicht entdeckst du auch, dass es dein Bedürfnis nach Autonomie noch mehr erfüllen würde, wenn deine Kinder eine Strecke mit dem Bus fahren und du in der Zwischenzeit für anderes Zeit hast. Und vielleicht, dass es auch die Selbstständigkeit deiner Kinder und damit ihr Wachstum fördert, wenn du sie dazu ermutigst. Für die Erfüllung unserer Bedürfnisse gibt es unzählige Wege, doch solange wir an den ursprünglichen Strategien festhalten, unserer sogenannten Lieblingsstrategie, sind wir blind für die vielen Optionen.
Im letzten Schritt dieser Übung geht es um eine bewusste Entscheidung für all die Dinge, die du fortsetzen möchtest, auch wenn du dabei wenig Freude empfindest. Wie im Schritt oben ausgeführt, hast du dir die hinter deinem Handeln liegenden Bedürfnisse bewusst gemacht. Du kennst nun also den guten Grund für dein Handeln. Und bis dir freudvollere Wege zur Erfüllung deiner Bedürfnisse begegnen, entscheide dich bewusst dafür, in dem du den bisherigen Satz: „Ich muss arbeiten gehen“ verwandelst in: „Ich entscheide mich, weiterhin dieser Arbeit nachzugehen, weil diese der derzeit beste Weg ist, mir mein Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit zu erfüllen“. Wende diese Formulierung für alle Handlungen an, die du aus gutem Grund fortsetzen wirst: „Ich entscheide mich … zu tun, weil mir … (Bedürfnis) wichtig ist.“
Wenn du zukünftig zur Arbeit gehst oder deine Kinder abholst, wirst du dich nicht mehr als Opfer deiner Umstände fühlen, sondern dir deiner „radikalen“ Verantwortung für dein Leben bewusst sein. Du wirst dich daran erinnern, wie klug und weise es ist, diese Aktivitäten fortzusetzen, weil sie die derzeit beste Strategie zur Erfüllung deiner Bedürfnisse ist. Und für alles, für das du neue Wege gefunden hast, Fahrgemeinschaft oder Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wirst du dich als Gestalter deines Lebens innerlich feiern können.
Ich freue mich zu erfahren, was du von diesem dritten GFK Impuls für dich mitgenommen hast. Schreibe mir oder rufe mich an, ich freue mich darüber mit dir ins Gespräch zu kommen und dich ein Stück des Weges zu begleiten. Du erreichst mich unter 0151/46525418 oder info@elkendorf-coaching.de.
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Herzliche Grüße
Vera Elkendorf
Dein Coach für mehr Lebensfreude