Bevor es vielen von uns gelingt loszulassen und sich mit der Realität dieser auf den ersten Blick „negativen“ Überraschung anzufreunden, dürfen wir durch das Tal der Ablehnung oder je nach Typ auch Auflehnung gehen. Wichtig ist, dies bewusst zu tun. Wer auch immer von dir erwartet, in Form einer innerlichen auch oder äußerlichen Stimme, dass du dich gleich darüber freuen sollst, hat die Funktion und damit Botschaft, die jedes Gefühl in sich trägt, noch nicht verstanden. Wenn du ärgerlich bist, sei ärgerlich. Wenn du traurig bist, sei traurig. Und wenn dir die „negative“ Überraschung Angst macht, dann erlaube dir, ängstlich zu sein. Wichtig ist, tue es bewusst! Sage zu dir selbst: „Ja, alles in mir darf gerade da sein. Auch wenn ich gerade … (Gefühl) bin, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.“ Drück es nicht weg, mache es nicht klein, aber eben auch nicht „zu“ groß, indem du dich darin verlierst.
Gefühle, wie Trauer, Wut und Angst ebenso wie Freude, haben einen Auslöser und eine Funktion. Wut drückt Frustration aus und strebt nach Veränderung. Trauer drückt einen Verlust aus und hat die Funktion, Stück für Stück loszulassen. Und Angst sagt „ich fühle ich bedroht“ und brauche Schutz. Häufig haben wir jedoch diese Gefühle miteinander vermischt, werden ärgerlich, dabei sind wir traurig – oder umgekehrt. So führt dich der Ärger auch nicht in den eigentlich notwendigen Schritt des Loslassens (Funktion der Trauer) oder andersherum die Trauer nicht zur Veränderung (Funktion der Wut), doch das ist heute nicht unser Hauptthema. Wenn du tiefer in das Thema Gefühle eintauchen willst, dann schau mal in meinen Artikel „Mehr als ein Gefühl“ (Link) oder nehme an meinem mehrteiligen Training für „Gewaltfreie Kommunikation“ (GFK) teil (Link). Die GFK ist, wie du vielleicht schon weißt, viel mehr als ein Kommunikationskonzept mit den bekannten 4 Schritten. Die GFK ist der für mich authentischste Weg, um mit dir selbst und anderen ehrlich und empathisch in Verbindung zu sein.
Zurück zum Umgang mit „negativen“ Überraschungen. Nachdem du dir deine Gefühle erlaubt hast und sie bewusst gefühlt hast, versuche mit etwas Abstand dir klar zu werden, was auch immer da gerade geschieht / geschehen ist. Es ist, wie es ist. Weiter dagegen anzukämpfen ist, ich muss es so deutlich sagen, verschwendete Energie und bringt dich nicht weiter.
„Was immer der gegenwärtige Moment enthält, nimm es an, als hättest du es selbst so gewählt. Gehe mit, gehe nicht dagegen an.“ (Eckhart Tolle)
Leichter gesagt als getan. Ja, es ist schwer und es ist machbar.
Leichter gesagt als getan. Ja, es ist schwer und es ist machbar.
Ich stelle dir nachfolgend den aus meiner Sicht hilfreichsten Weg vor, wie du mit dem, was ist, „Frieden schließen“ kannst. Voraussetzung ist, dass du dich in einen Zustand begibst, in dem du wirklich offen dafür bist, eine neue, andere oder auch ergänzende Perspektive einzunehmen. Dich also „überraschen“ zu lassen, was hinter dieser vermeintlich „negativen“ Überraschung steckt. Oder anders gesagt, welch großer Nutzen sich hinter dem „Fehler“ verbirgt, der sich noch nicht zu deinem Vorteil ausgewirkt hat. Wenn du in dir jedoch diese Bereitschaft noch nicht wahrnimmst, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass du dich noch nicht ausreichend um deine Gefühle im Zusammenhang mit dem Ereignis gekümmert hast. Möglicherweise liegt eine Verwechslung der Gefühle vor, du bist z. B. wütend, obwohl Trauer oder auch Angst das angemessene Gefühl zur Verarbeitung dieses Ereignisses wäre. Kommentar: Wie du siehst, kaum dass wir uns versehen, landen wir schon wieder bei dem Thema der Gefühle. Nicht ohne Grund, sie sind der Schlüssel zu deiner Lebensfreude.
„Life is simple. Everything happens for you not to you.“ (Byron Katie)
Perspektiv-Wechsel:
- Frage dich, was ist das „Schlimmste“ an dem, was gerade passiert ist bzw. droht zu passieren? Notiere deine Antwort in einem Satz.
- Nun nimm mehrere tiefe Atemzüge und erinnere dich an eine offene, neugierige innere Haltung.
- Blicke nun von mindestens drei Richtung auf diese Situation und frage dich, wie das „Schlimmste“ sich zum „Besten“ für dich, deine Mitmenschen und dem Leben entwickeln könnte.
- Vielleicht hilft dir die Metapher des Düngers, der aus Abfällen gewonnen wird und der in Verbindung mit Erde, Sonne und Wasser Reichhaltiges schafft.
- Zum Wechsel der Perspektiven kannst du auch den Ort oder die Blickrichtungen wechseln, um deinen Geist dabei zu unterstützen, sich weiter zu öffnen.
- Sammele deine neu oder hinzugewonnenen Perspektiven jeweils in einem Satz.
Wenn du diesen Perspektiv-Wechsel einige Male durchlaufen hast, geht es dir möglicherweise wie mir, ausgedrückt in diesem Zitat:
„Es geschieht, was du willst, oder etwas Besseres.” (unbekannt)
Doch wenn all das nichts hilft, kann ich dich nur an deine Selbstverantwortung erinnern. Und ich weiß, das tut weh, weil es doch so viel einfacher erscheint, auf das Leben, die Umstände oder andere Menschen zu schimpfen. Du kannst aus allem etwas Gutes machen. Es gibt keinen äußeren Sinn in dem, was geschieht, du gibst den Dingen all ihre Bedeutung und damit hast du auch in der Hand, wie du auf das, was ist, reagierst und daraus für dich machst.
„Wichtig ist nicht, was man aus uns macht, sondern was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat.“ (Jean Paul Sartre)
Die Lebensgeschichten von Menschen wie Viktor Frankl (KZ-Überlebender), Nelson Mandela und vielen Weiteren zeigen uns, wozu wir Menschen fähig sind, wenn wir bereit sind, uns selbst liebevoll zu begegnen, Verantwortung zu übernehmen und unser Sein in einen größeren Zusammenhang zu setzen.
Du willst dich intensiver mit deiner Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen, dann komme zu mir ins Coaching. Oder hast du Lust auf Impulse für eine authentischeren Kommunikation, dann sei bei der nächsten kostenfreien Online-Einführung in die „Gewaltfreie Kommunikation“ (mehr Informationen) dabei. dabei. So oder so, ich freue mich, dich ein Stück des Weges zu begleiten. Du erreichst mich unter 0151/46525418 oder info@elkendorf-coaching.de.
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Herzliche Grüße
Vera Elkendorf