Auf welcher Ebene deines Seins trägst du die größte Last? Möchtest du ein paar Kilos loswerden, deinen Keller entrümpeln, und wieder leichter durchs Leben gehen? Willst du dich von dem inneren Druck befreien, es immer allen Recht machen zu müssen, für jeden ein offenes Ohr zu haben und immer alles gleichzeitig machen zu müssen? Oder gibt es da dieses eine Thema, welches dir schon so lange Sorgen bereitet?
„Heute entscheide ich zu vergeben. Nicht, weil ich gutheiße was passiert ist, sondern weil meine Seele Frieden verdient.“ (unbekannt)
Egal auf welche Ebene deines Seins, Körper, Geist oder Seele, die Last am schwerste wirkt, sie hat immer auch Einfluss auf die anderen zwei Ebenen. Ein geistig oder emotionales Thema kann sich schnell auf körperlicher Ebene z. B. durch Verspannung, Schlafstörungen, Hautausschlag oder Magen/ Darm Beschwerden zeigen und damit auf dein Wohlsein auf gleich mehrfache Weise wirken. Auf die gleiche Weise wie sich das Körper-Geist-Seele System gegenseitig verstärkt, so kann es sich auch gegenseitig erlösen. Immer wieder beobachte ich in meiner Coaching-Praxis, wie durch die Arbeit auf psychischer Ebene auch körperliche Beschwerden nachlassen. Diese Erkenntnis kann uns helfen, wenn wir unsicher sind und nicht wissen mit welcher „Baustelle“ wir beginnen sollen.
Gerade in den letzten Wochen, in denen ich mir etwas zu viel zugemutet hatte, durfte ich die Erfahrung machen, welch beruhigende Wirkung ein ruhiger Abend mit etwas Yin-Yoga und einem Fussbad auf meinen Geist hat. Oder wie sich meine Nackenverspannungen verbessert haben, als ich eine längst überfällige Entscheidung getroffen habe. Ich bin dankbar, dass mir dieses wirkungsvolle Dreieck von Körper-Geist und Seele bekannt ist und ich heute, immer schneller in der Lage bin, in den Modus der Selbstfürsorge zu wechseln. In welchen Bereichen deines Lebens würde es dir gut tun loszulassen und mehr Selbstfürsorge zu praktizieren?
Doch was tun, wenn du nun einen Bereich deines Lebens identifiziert hast, in dem es dir gut tun würde loszulassen? Wie macht man dieses „loslassen“, wie lässt man los? Wie geht das?
Je länger ich über diesen Artikel und die unterschiedlichen Facetten, die ich beleuchten möchte, nachdenke, desto deutlich wird mir, wie komplex dieses Thema ist. Ich suche nach Worten, schreibe sie nieder, stelle sie wieder um, fange noch mal von vorne an. Wie erklärt man jemanden wie man geht, wie beschreibt man diesen komplexen körperlichen Prozess des Gehens? Ebenso schwer erscheint es mir das „Loslassen“ zu beschreiben. Ich frage mich, was braucht es, um wirklich loszulassen? Braucht es die „5 Schritte“ oder die „10 besten Strategien“. Nein, das wäre paradox, es geht eben nicht darum, noch mehr zu tun, sondern „loszulassen“ – also lasse ich los und richte meinen Blick wieder in die Natur.
„Bist du geduldig zu warten bis der Schlamm sich setzt und das Wasser klar ist?“ (Lao-tse)
Warum gelingt es den Bäumen ihre Blätter im Herbst fallen zu lassen? Sie gehen mit dem Fluss der Jahreszeiten, sie halten nicht fest, sie versuchen nicht den Prozess aufzuhalten oder zu beschleunigen, sie schauen nicht nach links oder recht, ob der Nachbarbaum auch schon seine Blätter färbt, sie kontrollieren weder ihren eigenen Prozess noch den ihres Umfelds. Die Natur versucht auch nicht zurück zu holen, was bereits vergangen ist. Die Natur vertraut darauf, dass ein neuer Frühling kommen wird.
Wir Menschen hingegen, halten (an allem) fest, egal ob es uns noch gut tut oder nicht, selbst wenn es uns schmerzt klammern wir uns an die Vorstellung, wie es hätte sein können, anstatt loszulassen, den Blick nach vorne zu richten und auf einen „neuen Frühling“ zu vertrauen.
Auch unsere hohen Erwartungen an uns selbst und unsere Mitmenschen behindern ein Leben im Einklang mit der Natur. Häufig werden wir unserer Erwartungen erst bewusst, wenn sie enttäuscht wurden. Und anstatt uns über die Ent-Täuschung, das Ende der Täuschung zu freuen, versuchen wir die Illusion, das jemand anderes als wir selbst für unser Glücklich sein verantwortlich ist, weiter aufrecht zu halten, um direkt wieder ent-täuscht zu werden.
„Die wirklich wichtigen Dinge im Leben passieren ungeplant.“ (unbekannt)
Wie oft warst du am Ende eines Tages frustriert, weil der Tag wieder ganz anders verlief als geplant. Doch anstatt mehr mit dem „Flow“ zu gehen und auf Sicht zu fahren, planen wir auch den kommenden Tag wieder akribisch durch und optimieren jede freie Minute. Am Ende des Tages stellen wir wieder frustriert fest „es kommt erstens anders und zweitens als man denkt.“
„Was immer der gegenwärtige Moment enthält, nimm es an, als hättest du es selbst so gewählt. Gehe mit, gehe nicht dagegen an.“ (Eckhart Tolle)
Eine Einladung zum Umdenken
- Anstatt davon auszugehen, dass alles wie geplant läuft, stelle dich darauf ein, dass es anders laufen wird und freue dich über das was gelingt.
- Anstatt zu erwarten, dass Andere denken und handeln wie du, gehe davon aus, dass jeder seinen individuellen Weg geht und dafür sehr gute Gründe hat.
- Anstatt davon auszugehen, dass Missverständnisse und Konflikte vermeidbar sind, erkenne sie als ein Teil unserer Realität an und suche das gemeinsame und verbindene Element in jeder Auseinandersetzung, das dir hilft über dich hinauszuwachsen.
- Anstatt davon auszugehen, dass jede Verbindung mit einem anderen Menschen ein Leben lang hält, sei dankbar für die gemeinsamen Momente und Erlebnisse und lasst einander los, wenn es an der Zeit ist zu gehen. Lese hier den Text “Zug des Lebens” für weitere Inspirationen.
„Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.“ (Oscar Wilde)
Ich möchte dir noch eine weitere Einladung zum Umdenken mitgeben.
- Stelle dir eine Situation vor, die dich sehr belastet. Oder einen Umstand, den du nicht annehmen kannst. Etwas mit dem du im absoluten Widerstand bist. Fühle wie sich alles in dir dagegen sträubt dies anzunehmen.
- Nun nimm ein paar kräftige Atemzüge. Atme tief in den Bauch ein und ganz langsam wieder aus. Wiederhole dies für 10 bis 25 Mal (je stärker der Widerstand desto mehr Wiederholungen).
- Nun wechsle die Perspektive, vielleicht magst du auch räumlich den Ort wechseln, in dem du dich auf einen anderen Stuhl setzt oder deine Position im Raum veränderst.
- Aus dieser neuen Perspektive heraus finde mindestens 3 Dinge, wie sich diese nicht annehmbare Situation oder dieser Umstand, in „das Beste“ für dich entwickeln könnte.
Lass dir für den Perspektivwechsel Zeit. Wenn du noch nicht so geübt bist, kann es etwas dauern bis dein Verstand loslässt und sich dein Blick weiten kann.
„Life is simple. Everything happens for you not to you.“ (Byron Katie)
Ich habe dank dieser Übung schon viele Male „das Schlimmste“ was hätte passieren können, in „das Beste“ das hätte passieren können transformiert. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen du sammeln wirst.
„Don`t sweat the small stuff and in the end it is all small stuff.“ (Richard Carlson)
Wenn du den kleinen Dingen in deinem Leben zu viel Bedeutung und Raum gibst und es dir schwer fällt loszulassen, dann findest du im Buch „Don’t Sweat the Small Stuff . . . and It’s All Small Stuff: Simple Ways to Keep the Little Things from Taking Over Your Life.“ viele leicht umsetzbare Strategien.
Eine Hypothese: Möglicherweise nehmen wir die kleinen und großen Dinge im Leben deshalb so wichtig, weil wir sie als Teil unserer Identität missverstanden haben. Was wenn der scheinbar so wichtige Termin auch ohne uns erfolgreich verläuft, wenn der beste Freund auch ohne unseren Rat gut zurecht kommt oder sogar besser. Die Erde dreht sich weiter, auch wenn wir unsere Ziele nicht erreichen und wieder scheitern. Wir sind nicht unser Job, nicht unser Auto, unser Haus, unsere Familie und auch nicht unser Körper. All dies ist vergänglich, doch deine Essenz, dein Wesenskern bleibt.
„Wenn ich loslasse, was ich bin, werde ich, was ich sein könnte. Wenn ich loslasse, was ich habe, bekomme ich was ich brauche.“ (Lao-tse)
Ich wünsche dir eine extra Portion Vertrauen. Vertrauen in das Leben, Vertrauen in dich und deine Essenz und dann lass los – ein „neuer Frühling“ wird kommen – sei dir gewiss.
„Lass los, lass los … und lass Gott machen.“ (aus dem Film „The Shift – From ambition to meaning“)
Gerne gehe ich ein Stück des Weges mit dir und begleite dich dabei altes Gepäck abzuwerfen. Ich freue mich von dir unter info@elkendorf-coaching.de zu lesen oder unter 0151/46525418 zu hören.
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Herzliche Grüße
Vera Elkendorf
Dein Coach für mehr Lebensfreude