Rüdiger Dahlke greift diesen prägenden Einfluss von Filmen in seinem neuen Buch „Hollywood Therapie“ (Link) auf und stellt dar was Filme über unser Seelenleben verraten. „Tatsächlich ermöglichen Spielfilme eine wundervoll spannende und zugleich entspannte Psychotherapie, die wie nebenbei abläuft. Sie können aber auch helfen, sich Katastrophen zu ersparen, da sie uns diese in anderen Leben so lebensecht miterleben lassen, dass wir unser Lebensschiff daran vorbei steuern können“, sagt Dahlke.
Welcher Moment hat Ihre Ideale auf den Kopf gestellt?
Wann haben Sie für sich realisiert, dass die Wahrheiten und Ideale nach denen Sie den Vormittag Ihres Lebens gelebt haben, den Nachmittag Ihres Lebens nicht mehr tragen? Viele Menschen machen diese Erfahrung in der Mitte ihres Lebens, im Alter zwischen 35 und 45 Jahren. Häufig wird dieser „Shift“ ausgelöst durch eine Krise. Mein „Shift” war der Tod meines Vaters. Ich war zwar erst Anfang 20, doch das Leben war wohl der Auffassung, dass ich dieser Krise bereits gewachsen bin.
Was trägt uns, wenn um uns herum alles weg bricht?
In dem obigen Film „The Shift“ wird eine Studie zitiert, die besagt dass sich die lebensorientierenden Werte für Frauen und Männer nach einer Krise um 180 Grad drehen. Wenn sich am Vormittag des Lebens für Frauen noch alles um Familie, unabhängig sein, Karriere, Anderen gefallen und äußerliche Attraktivität drehte, dann spielen diese Ideale nach ihrem persönlichen Shift für den Nachmittag ihres Lebens keine Rolle mehr. Sie werden vollständig durch das Bestreben nach persönlichem Wachstum, Selbstachtung, Spiritualität (mit etwas Größerem als man selbst verbunden sein), Glück und Vergebung ersetzt. Auf für Männer verändern solche Ereignisse alles. Waren all ihre Bemühungen in der ersten Hälfte ihres Lebens auf Wohlstand, Abenteuer, Erfolg, Vergnügen und Respekt des gleichen Geschlechts ausgerichtet, dreht sich in der zweiten Hälfte ihres Lebens alles um Spiritualität, persönlicher Frieden, Familie, Gottes Wille und Authentizität.
„Wonach suchst du? Nach Glück, Liebe, Seelenfrieden? Suche nicht am anderen Ende der Welt danach, sonst wirst du enttäuscht und verbittert und verzweifelt zurückkehren. Suche am anderen Ende deiner selbst danach, in der Tiefe des Herzens.“ (Tibetische Überlieferung)
Ich kann diesen Wandel rückblickend zu 100% bestätigen. Für mich gerieten die zuerst genannten Werte deutlich früher als für mein Umfeld in den Hintergrund. Der aus damaliger Perspektive viel zu frühe Tod meines Vaters, machte mir bewusst, dass wir alle keine Zeit haben das Glücklich-sein in die Zukunft zu verschieben. Schon gar nicht damit zu warten, bis wir in Rente gehen, denn vielleicht erreichen wir sie gar nicht. Und was wenn wir sie erreichen, jedoch von all dem angehäuften Wohlstand nichts mehr kaufen können, weil unsere geistige oder körperliche Gesundheit das Erfüllen der aufgesparten Träume nicht mehr ermöglicht, oder niemand mehr da ist, mit dem wir uns diese Träume erfüllen können. So entschied ich mich teils bewusst, teils unbewusst schon früh für „persönlichen Wachstum“ und „Spiritualität“ und gegen Karriere und all die anderen scheinbar bedeutsamen Ideale des Vormittags des Lebens. So wollte ich z. B. mit meiner Auszeit und Reise durch die Welt vor einigen Jahren, nicht meine Abenteuerlust befriedigen, wie viele andere Menschen denen ich unterwegs begegnete, sondern die Sehnsucht nach mir selbst und dem Wunsch nach persönlichem Wachstum. Fragen wie, „Wer bin ich, wenn um mich herum alles weg bricht?“ und „Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“ begleiteten mich die gesamte Zeit und wurde nach und nach zum Motto meines Weges. Diese Zeit hat meine Seele so tief und nachhaltig genährt, dass ich sicherlich noch mein ganzes Lebens davon profitieren werde. Auch wenn es heute immer noch Momente gibt, an denen mir mein Vater auf dieser irdischen Welt fehlt, bin ich dankbar für diese Erfahrung, die mich früh zu mir selbst und meinem inneren Kompass geführt hat. Auch war es der Moment, an dem ich mir meiner Seele bewusst wurde und damit auch der Verbindung zu der Seele meines Vaters, die seinen Tod spürbar überdauerte. Viele Menschen, mit denen ich über den Tod seither gesprochen habe, berichteten mir vom gleichen Phänomen. Obwohl der geliebte Mensch nicht mehr auf Erden weilt, ist die Verbindung zu ihm stärker als je zuvor. Es schien als könne dieser in Form seiner Seele nun immer bei uns sein. Auch wenn all dies für den Geist absurd klingen mag, die Seele weiß wovon ich spreche. Deutlich wird dies auch in dieser für mich sehr berührenden The-Work-Session von Byron Katie „Fathers don´t die” (Link Youtube diverse Videos).
Was nährt meine Seele?
Was ist die Seele? Nach C. G. Jung, Begründer der analytischen Psychologie, besteht die Seele aus einem unendlichem Unbewussten und teilt sich in ein persönliches und ein kollektives Unbewusstes. Für Jung waren Bewusstsein und Unbewusstes durchlässig, d. h. die Inhalte können zu einem Zeitpunkt bewusst werden, zu einem anderen wieder im Unbewussten versinken. Wer einen kurzen Einblick über die Ansätze von C. G. Jung bekommen möchte, findet in diesem Video (Link Youtube) einen ersten Überblick.
Was sind es für Momente, in denen Inhalte des Unterbewussten bewusst werden?
In all den Momenten von denen wir, ob angenehm oder unangenehm, ergriffen sind, steigen Inhalte des Unbewussten ins Bewusstsein. Die Seele kommuniziert mit Geist und Körper über Emotionen. Diese Gefühlswelt besteht aus einem bewussten und einem unbewussten Teil, wobei der unbewusste Teil mit zwischen 90 bis 95% den Hauptteil einnimmt. Dieser unbewusste Teil ist das Zuhause unserer Emotionen. Wut, Ärger, Ekel, Traurigkeit und Freude sind die sogenannten Basisemotionen. Die Steuerung erfolgt Großteils durch innere mentale und körperliche Prozesse und lässt sich kaum durch uns bewusst beeinflussen. Ihren Ausdruck finden sie in unserer spontanen Gestik und Mimik. Zu einem Gefühl kommt es hingegen erst, wenn eine Emotion bewusst wahrgenommen und verarbeitet wird. Diese bewusst wahrgenommene und verarbeitete Emotion, nun Gefühl bezeichnet, hilft uns Erfahrungen zu bewerten und Entscheidungen zu treffen und regulieren unser Beziehungsgeflechte. Um die Sprache unserer Seele also zu deuten, bedarf es der Bewusstwerdung der vorherrschenden Emotionen. Unsere Seele kommuniziert unablässig mit uns, ob wir ihr zuhören, hängt von unserer Fähigkeit ab, ihre Sprache zu verstehen. Ganz wunderbar veranschaulicht dies der Film „Alles steht Kopf“ (Link zum Trailer auf Youtube). Unbedingt anschauen, wer ihn noch nicht kennt.
Nach Sigmund Freud, Vater der Psychoanalyse, sind Träume der direkte Zugang zu unserer unbewussten Innenwelt. Mit Hilfe eines Traumtagebuchs kann jeder für sich selbst erste Einsichten gewinnen. Auch die von C. G. Jung entwickelten Konzepte haben das Ziel uns einen tieferen Einblick in unsere Seelenwelt zu schenken. Eine für mich selbst, als auch in meiner Arbeit als Coach besonders wichtiges Konzept ist das des Schattenkomplex, welches ich bereits im Artikel „Vom Schatten zum Schatz” näher beleuchtet habe. Doch auch Menschen der heutigen Zeit, wie Rüdiger Dahlke, zeigen nährende Wege für unsere Seelen auf, wie in dem bereits erwähnten Buch „Hollywood-Therapie“ oder “Seeleninfarkt: Zwischen Burn-out und Bore-out – wie unserer Psyche wieder Flügel wachsen können” (Link). Im zuletzt genannten Buch, zeigt Dahlke insbesondere konkrete Handlungsoptionen auf, damit es gar nicht erst zum Seeleninfakt kommt oder der Weg zurück zu seelischer Gesundheit leichter gelingen kann. Denn scheinbar scheint der Weg zu seelischer Gesundheit häufig dadurch versperrt, dass wir mit falschen Annahmen durch die Welt gehen, wie z. B. von Klaus Eidenschink, Executive Coach, auf den Punkt gebracht: „Wer hofft, dass der Chef ihn glücklich macht, hat schon verloren“. Und das Wort „Chef“ lässt sich problemlos austauschen durch Partner, Eltern, Kinder, Freunde usw.. Es geht also darum sein Wohlbefinden nicht von spezifischen Verhältnissen und Bedingungen abhängig zu machen, oder anders ausgedrückt, zu einer seelische Autonomie zu gelangen. Klaus Eidenschink benennt 6 Kennzeichen guter Selbstregulation:
- Der Selbstwert hängt nicht davon ab, keine Fehler zu machen.
- Man sagt nicht „Ja“, wo man innere Grenzen sieht und ein „Nein“ empfindet.
- Man spürt nach der Arbeit andere Impulse und muss sich nicht zum Abschalten zwingen.
- Der Selbstwert wird nicht an das Erreichen von beruflichen Zielen gekoppelt.
- Eigene Talente nutzen ist wichtigeres Ziel als Macht, Geld oder Bewunderung.
- Es gibt immer alternative Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
Es geht also darum, seinen Selbstwert zu stärken und zu lernen „Nein“ zu sagen, zu lernen abzuschalten, sich seiner Talente bewusst zu werden und diese zu nutzen und Wirkungsfeldern zu finden, in denen die eigenen Fähigkeiten sinnvoll eingesetzt werden können und die Verantwortung für seine seelische Autonomie zu übernehmen. Warten Sie nicht länger darauf das jemand anderes etwas tut, tun Sie es. Lesen Sie gerne mehr dazu in meinen Artikel „Selbstverantwortung leben“.
“Glück. Wo hast du es gefunden, ich habe überall danach gesucht? Das habe ich selbst gemacht!” (Unbekannt)
Ein Aspekt bei dem die meisten nicht an „Seele“ denken ist die Bedeutsamkeit unserer Lebensmittel. Mit dem Untertitel „Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ zeigt der Autor, Rüdiger Dahlke in seinem Buch „Peace Food“ (Link) auf die Wechselwirkung von Körper und Seele hin. Die umfassenden Informationen in seinem Werk werden einige von Ihnen wachrütteln oder zumindest das bisherige Essverhalten überdenken lassen.
“Sei gut zu Deinem Körper, damit Deine Seele Lust hat darin zu wohnen.” (Teresa von Avila)
Als mir im Artikel „Kraft der Selbstheilung” klar wurde, wie komplex jedes einzelne der Gebilde des wundersamen Dreiecks von Körper, Geist und Seele ist, habe ich mich entschieden, für jeden einen einzelnen Artikel zu schreiben. Viele der Impulse der vorangegangenen Artikel über Körper und Geist sind auch für Ihre Seele ein Geschenk und umgekehrt. Jeder Teil steht für sich und bedingt sich dennoch gegenseitig. Prüfen Sie gut für sich, was Sie wirklich nährt oder Ihnen nur eine erste kurze Befriedung schafft und Sie auf lange Sicht doch hungrig zurücklässt. Etwas in Ihnen wird wissen was wirklich gut für Sie ist, probieren Sie es aus. Sie tragen Ihren inneren Kompass (vgl. gleichnamiger Artikel “Innerer Kompass“) immer bei sich, werden Sie aufmerksam für die Empfindungen Ihres Körpers, Ihres Geistes und Ihrer Seele und vertrauen Sie auf Ihr Gespür.
“Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben.” (Indianische Weisheit)
Für mich war und ist diese intensive Beschäftigung mit meinem Innenleben schon immer eine wahre Freude. Falls Sie sich selbst schwer tun, holen Sie sich Begleitung für diesen Weg. Es lohnt sich! Rufen Sie mich dazu gerne an und vereinbaren Sie einen Termin für ein erstes kostenloses Telefon-Coaching. Ich freue mich, Sie kennenzulernen und Sie auf Ihrem persönlichen Weg zu mehr Lebensfreude, Leichtigkeit und Entspannung zu begleiten.
“Die Schönheit Deiner Seele übertrifft alles – sie ist endlos.” (Yogi Bhajan)
Mit herzlichen Grüßen bis zum nächsten Artikel
Vera Elkendorf
Ihr Coach für mehr Lebensfreude